Was gibt's Neues?

Seit meinem letzten Blogeintrag habe Ich wieder einiges zu erzählen aus den Projekten. An der Primary haben wir weiterhin vormittags und auch nachmittags arbeiten können. In Mathe haben wir mit den Schülern Malen nach Zahlen gemacht und 1x1 Himmel und Hölle gebastelt, was die Schüler sofort mit Begeisterung angenommen und gespielt haben. Auch unser Englisch-Club dort klappt ganz gut. Wir haben jetzt angefangen mit den Schülern die Kurz-Geschichte „Froggy plays football“ zu lesen und auch wenn sie einen bei den gestellten Fragen manchmal anschauen wie Autos glaube Ich dennoch, dass es Ihnen Spaß macht und wenigstens ein bisschen hängen bleibt. Dann gehen Ina und Ich weiterhin in den Kindergarten, auch wenn uns die Erziehungsmethoden der Erzieherinnen dort nicht ganz so gefallen. Ich denke wir müssen uns einfach damit abfinden, dass die Kinder hier schon im Kindergarten auf Gehorsam getrimmt werden. Letztens zum Beispiel hatten wir ein paar Bundstifte und Blätter mitgebracht um mit den Kindern zu malen. Nachdem wir alles ausgeteilt hatten, sagten wir Ihnen, wenn sie wollen können sie jetzt was malen. Als die Kinder nicht sofort anfingen zu malen wurden sie von einer der Kindergärtnerinnen noch einmal im Befehlston dazu aufgefordert zu malen, außerdem gab sie noch ein paar Beispiele vor, was die Kinder denn bitte malen sollten, denn auch das wird Ihnen schon im Kindergarten ausgetrieben: selbstständig zu denken oder kreativ zu sein. Auch wird Ihnen beigebracht, dass Essen ausschließlich der Nahrungsaufnahme dient. Die Kinder kriegen nämlich jeden Tag eine Tasse Uji (so eine Art Porridge) und den müssen sie dann austrinken und wenn sie nicht schnell genug sind müssen sie nach vorne und werden angeschrien, dass sie doch bitte Ihren Uji schneller trinken. Von diesem Umgangston sind wir immer etwas schockiert, weil wir denken man kann doch nicht so mit einem 4 jährigen Kind umgehen. Aber man kann anscheinend doch. Aber wir gehen trotzdem sehr gerne dort hin, weil die Kinder einfach Zucker süß und sich immer tierisch freuen uns zu sehen. Meistens spielen wir dann Spiele, malen oder nehmen sie auf den Schoß und schenken ihnen einfach nur ein bisschen Aufmerksamkeit.

 

Auch an der Kiumako läuft es ganz gut. Im Umweltclub haben wir Stationen gemacht, in denen wir unteranderem Armreifen, Kerzenständer und ein Wikingerschach aus Plastikflaschen gebastelt haben. Ich habe manchmal das Gefühl die Schüler können die ganzen Plastikflaschen, die wir andauernd anschleppen nicht mehr sehen, aber es ist halt wichtig ihnen zu zeigen, was man daraus alles machen kann anstatt sie zu verbrennen, denn so etwas wie ein Pfandsystem gibt es hier nicht.

 

Letztes Wochenende waren wir zusammen mit den Schülern der Kiumako in Moshi bei einem richtigen Fußballspiel, bei dem es um den Aufstieg in die zweite Liga ging. Ganz tanzanisch war von einem Fußballfeld, 2 Stunden vor Anpfiff, noch nicht viel zu sehen. Es mussten erst noch die Linien gezogen, die Netze an den Toren befestigt und die Eckfahnen gebastelt werden. Dafür wurden am örtlichen Duka (kleiner Laden) kurzerhand noch ein paar Putzlappen gekauft und an den Stäben befestigt. Kurze Zeit später trafen dann auch die beiden Mannschaften ein. Die erste kam im Mannschaftsnoah. Typisch tanzanisch stiege aus dem Auto, was normal Sitzplätze für acht Personen hat, die ganze Mannschaft von 15 Mann. Die zweite Mannschaft kam kurz danach mit einem Dalla, einem Minibus, der etwas größer ist als ein Noah, und hatte sogar einen eigenen Fanclub Dalla dabei. Irgendwann kamen auch immer mehr Fans und es wurde ein richtig schöner Fußballnachmittag. Und nicht nur für uns war dies ein schönes Erlebnis auch die Schüler hatten sehr viel Freude daran sich das Spiel anzugucken und mit zu fiebern.

 

 

 

Jetzt möchte Ich euch noch kurz von einem etwas anderen Projekt erzählen:

 

Und zwar gibt es an der Kiumako grade ein paar Schüler, deren Familien aus verschiedensten Gründen, das Schulgeld nicht bezahlen können. Um trotzdem weiterhin dort zur Schule gehen zu können möchten wir Ihnen Stipendien ermöglichen, indem das Schulgeld von Leuten aus Deutschland bezahlt wird und diese so zu sagen eine Partnerschaft der einzelnen Schüler übernehmen. Hierfür haben Ina und Ich zusammen mit unserer Gastmutter Pracseda die einzelnen Schüler zu Hause besucht um ihre Familien kennen zu lernen und mehr über sie zu erfahren. Anschließend haben sie selber einen kleinen Steckbrief geschrieben und wir haben diesen zusammen mit einem kleinen Text von uns und Fotos an Marcus geschickt. Jetzt bin Ich gespannt, wie sich das ganze entwickelt und hoffe, dass er genug Spender findet die bereit sind, das Schulgeld zu übernehmen.

 

Liebe grüße aus dem mittlerweile ganz schön kalten Tanzania,

 

Lena


 

 

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