"Froggy plays football"

„Mnamkumbuka Froggy?“ – „Erinnert Ihr euch an Froggy?“ So fing in den letzten Wochen so ziemlich jede Englischstunde von Ina und mir an der Mwika Primary an. Froggy, um den ging es in der Kurzgesschichte, die wir zusammen mit unseren Schülern dort gelesen haben. Froggy ist ein junger Frosch der zusammen mit seinen Freunden, Bär, Schwein, Schildkröte, Bieber und Hase im „Dream-Team“ Fußball spielt. Ganz wichtig dabei ist natürlich, dass er den Ball auf keinen Fall mit den Händen spielen darf.

 

Die letzten zwei Monate haben wir uns mit den Schülern immer wieder kleine Abschnitte der Geschichte vorgenommen, Fragen dazu beantwortet und Bilder gemalt. Zum Abschluss der Reihe wollten Ina und Ich uns etwas Besonderes für die Schüler ausdenken, da es gleichzeitig auch der Abschluss unseres Englischclubs an der Primary sein sollte, da unser Jahr hier jetzt ja auch schon fast rum ist. Also überlegten wir uns die Geschichte von Froggy und seinen Freunden in einer Foto-Story zusammen mit den Schülern dar zustellen. Blieb noch die Frage, wie schaffen wir es, die Schüler in Fußball spielende Tiere zu verwandeln. Klar, das mit dem Fußball war gar kein Problem und für die einzelnen Tiere bastelten wir kurzerhand ein paar Masken. Anschließend verbrachten wir zwei Montagmorgende mit den Schülern auf dem Sportplatz, machten Fotos, sagten den Schülern wie sie sich wo hinstellen sollten damit sie auf dem Foto sind, meckerten Kinder an, die auf den Fotos eigentlich nichts zu suchen hatten, dann noch ein paar Gruppenfotos, damit auch alle endlich mal aufs Foto durften und fertig war die Froggy-Foto Story, aber seht selbst:

0 Kommentare

Was gibt's Neues?

Seit meinem letzten Blogeintrag habe Ich wieder einiges zu erzählen aus den Projekten. An der Primary haben wir weiterhin vormittags und auch nachmittags arbeiten können. In Mathe haben wir mit den Schülern Malen nach Zahlen gemacht und 1x1 Himmel und Hölle gebastelt, was die Schüler sofort mit Begeisterung angenommen und gespielt haben. Auch unser Englisch-Club dort klappt ganz gut. Wir haben jetzt angefangen mit den Schülern die Kurz-Geschichte „Froggy plays football“ zu lesen und auch wenn sie einen bei den gestellten Fragen manchmal anschauen wie Autos glaube Ich dennoch, dass es Ihnen Spaß macht und wenigstens ein bisschen hängen bleibt. Dann gehen Ina und Ich weiterhin in den Kindergarten, auch wenn uns die Erziehungsmethoden der Erzieherinnen dort nicht ganz so gefallen. Ich denke wir müssen uns einfach damit abfinden, dass die Kinder hier schon im Kindergarten auf Gehorsam getrimmt werden. Letztens zum Beispiel hatten wir ein paar Bundstifte und Blätter mitgebracht um mit den Kindern zu malen. Nachdem wir alles ausgeteilt hatten, sagten wir Ihnen, wenn sie wollen können sie jetzt was malen. Als die Kinder nicht sofort anfingen zu malen wurden sie von einer der Kindergärtnerinnen noch einmal im Befehlston dazu aufgefordert zu malen, außerdem gab sie noch ein paar Beispiele vor, was die Kinder denn bitte malen sollten, denn auch das wird Ihnen schon im Kindergarten ausgetrieben: selbstständig zu denken oder kreativ zu sein. Auch wird Ihnen beigebracht, dass Essen ausschließlich der Nahrungsaufnahme dient. Die Kinder kriegen nämlich jeden Tag eine Tasse Uji (so eine Art Porridge) und den müssen sie dann austrinken und wenn sie nicht schnell genug sind müssen sie nach vorne und werden angeschrien, dass sie doch bitte Ihren Uji schneller trinken. Von diesem Umgangston sind wir immer etwas schockiert, weil wir denken man kann doch nicht so mit einem 4 jährigen Kind umgehen. Aber man kann anscheinend doch. Aber wir gehen trotzdem sehr gerne dort hin, weil die Kinder einfach Zucker süß und sich immer tierisch freuen uns zu sehen. Meistens spielen wir dann Spiele, malen oder nehmen sie auf den Schoß und schenken ihnen einfach nur ein bisschen Aufmerksamkeit.

 

Auch an der Kiumako läuft es ganz gut. Im Umweltclub haben wir Stationen gemacht, in denen wir unteranderem Armreifen, Kerzenständer und ein Wikingerschach aus Plastikflaschen gebastelt haben. Ich habe manchmal das Gefühl die Schüler können die ganzen Plastikflaschen, die wir andauernd anschleppen nicht mehr sehen, aber es ist halt wichtig ihnen zu zeigen, was man daraus alles machen kann anstatt sie zu verbrennen, denn so etwas wie ein Pfandsystem gibt es hier nicht.

 

Letztes Wochenende waren wir zusammen mit den Schülern der Kiumako in Moshi bei einem richtigen Fußballspiel, bei dem es um den Aufstieg in die zweite Liga ging. Ganz tanzanisch war von einem Fußballfeld, 2 Stunden vor Anpfiff, noch nicht viel zu sehen. Es mussten erst noch die Linien gezogen, die Netze an den Toren befestigt und die Eckfahnen gebastelt werden. Dafür wurden am örtlichen Duka (kleiner Laden) kurzerhand noch ein paar Putzlappen gekauft und an den Stäben befestigt. Kurze Zeit später trafen dann auch die beiden Mannschaften ein. Die erste kam im Mannschaftsnoah. Typisch tanzanisch stiege aus dem Auto, was normal Sitzplätze für acht Personen hat, die ganze Mannschaft von 15 Mann. Die zweite Mannschaft kam kurz danach mit einem Dalla, einem Minibus, der etwas größer ist als ein Noah, und hatte sogar einen eigenen Fanclub Dalla dabei. Irgendwann kamen auch immer mehr Fans und es wurde ein richtig schöner Fußballnachmittag. Und nicht nur für uns war dies ein schönes Erlebnis auch die Schüler hatten sehr viel Freude daran sich das Spiel anzugucken und mit zu fiebern.

 

 

 

Jetzt möchte Ich euch noch kurz von einem etwas anderen Projekt erzählen:

 

Und zwar gibt es an der Kiumako grade ein paar Schüler, deren Familien aus verschiedensten Gründen, das Schulgeld nicht bezahlen können. Um trotzdem weiterhin dort zur Schule gehen zu können möchten wir Ihnen Stipendien ermöglichen, indem das Schulgeld von Leuten aus Deutschland bezahlt wird und diese so zu sagen eine Partnerschaft der einzelnen Schüler übernehmen. Hierfür haben Ina und Ich zusammen mit unserer Gastmutter Pracseda die einzelnen Schüler zu Hause besucht um ihre Familien kennen zu lernen und mehr über sie zu erfahren. Anschließend haben sie selber einen kleinen Steckbrief geschrieben und wir haben diesen zusammen mit einem kleinen Text von uns und Fotos an Marcus geschickt. Jetzt bin Ich gespannt, wie sich das ganze entwickelt und hoffe, dass er genug Spender findet die bereit sind, das Schulgeld zu übernehmen.

 

Liebe grüße aus dem mittlerweile ganz schön kalten Tanzania,

 

Lena


 

 

0 Kommentare

Neues von Primary und Secondary

In meinem letzten Blog-Eintrag habe Ich euch ja von unseren Problemen mit der Mwika Primary erzählt, doch jetzt haben wir es tatsächlich geschafft: Und zwar haben sie uns jetzt endlich erlaubt, vormittags zu kommen. Also mache Ich jetzt noch montags 40 Minuten Englisch mit Ina und mittwochs 40 Minuten Sport mit Caro. Da hat sich das ganze hin und her gelaufe am Ende doch noch gelohnt, da wir damit allerdings gar nicht mehr gerechnet hatten, haben wir an der Kiumako schon Mal nach einem Musik- und Kunstclub gefragt. Die sagten sofort Ja und deswegen machen Charly und Ina jetzt noch jeden Mittwoch eine Stunde Kunst während Caro und Ich Musik machen. In der ersten Stunde haben wir Kumbaya My Lord gesungen und obwohl die Schüler das Lied nicht kannten, haben sie sofort mit Begeisterung und vor allem auch laut mitgesungen. (Das hätte Ich mir letztes Jahr bei den Pfadfindern bei so mancher BuSiFe Probe auch gewünschtJ)

 

Da wir beim Kochen festgestellt haben, dass wir sehr viel Geld ausgeben, haben wir beschlossen nur noch an drei Fretagen zu kochen und den letzten Freitag im Monat etwas anderes mit den Schülern zu machen, wie zum Bespiel einen Ausflug oder eine kleine Wanderung. Letzten Freitag haben wir ein kleines Sportfest an der Kiumako veranstaltet. Es gab insgesamt fünf Stationen mit drei Sportarten und zwei Spielen. Obwohl die Schüler in Teams aufgeteilt wurden und auch die einzelnen Stationen mit ihren Teams absolvierten, sammelten sie jeweils Punkte für sich selbst. Als Sportarten hatten wir einmal Basketball, wo es darum ging aus verschiedenen Porsitionen den Korb zu treffen. Dann gab es Tischtennis, wo die Schüler im Einzel gegeneinander spielten. Da die Tischtennisplatte ziemlich neu ist und die Schüler vorher noch nicht oft gespielt hatten, nahmen wir es da mit den Regeln nicht ganz so genau, was die Entscheidung, an welchen Schüler der Punkt ging teilweise gar nicht so einfach machte. Als dritte Sportart gab es noch Fußball, was bei einem tansanischen Sportturnier natürlich nicht fehlen darf. Hier spielten immer die jeweiligen Teams in einem eigenen Turnier gegeneinander und das Siegerteam bekam dann die entsprechenden Punkte. Als Spiele hatten wir einmal Schubkarrenrennen und als zweites Dreibeinlauf, an beiden Spielen und natürlich auch bei den Sportarten hatten die Schüler jede Menge Spaß. Bei einer kleinen Verschnaufpause zwischendurch gab es für jeden eine Orange und am Ende gab es natürlich auch noch eine kleine Siegerehrung. Die Sieger waren für uns Alle eine Überraschung, aber es war schön mal nicht die üblichen Verdächtigen auf den ersten Plätzen zu sehen. Als Preise gab es für die ersten drei ein Soda und Gummibärchen, außerdem bekamen alle noch Schokolade und einen Kulli. Auch wenn es zwischendurch echt anstrengend war, die Schüler dazu zu bewegen einem zu zuhören, war es doch ein Schönes Sportfest an dem wir Alle sehr viel Spaß hatten und auch das Wetter hat mit gespielt, denn trotz Regenzeit hat es den ganzen Tag über nicht geregnet. Apropos  Regenzeit, die ist hier gerade sehr präsent, das heißt es regnet nahezu jede Nacht und auch tagsüber manchmal, was dazu führt, dass es deutlich abkühlt und manchmal sind wir hier oben auch komplett im Nebel. Da die Wege durch den Regen aufweichen und völlig matschig werden, brauchen wir für den Weg nach Mwika auch schon mal 10 Minuten länger, aber wir sind hier in Tansania und nicht auf der Flucht.

 

Liebe Grüße,

 

Lena

 

0 Kommentare

Rückkehr in den Arbeitsalltag

Hallo Ihr Lieben,

 

Nachdem wir von unserer großen Reise im Februar wieder gekommen sind, fing schnell unser Arbeitsalltag wieder an. Wir gingen in den Kindergarten und dort lasen wir den Kindern Geschichten vor, sprangen Seil, schaukelten und spielten Spiele. Einmal nahmen wir auch ein großes Schwungtuch mit, von dem die Kinder sehr begeistert waren allerdings muss man bei dem Tuch aufpassen, dass sich die Kinder darin nicht einwickeln und gegenseitig wehtun. Auch wenn die 30 bis 40 Kinder im Kindergarten echt anstrengend sein können, bleiben wir meistens zwei bis drei Stunden, in denen auch wir viel Spaß haben.

 

Außerdem haben wir den „Mazingira“- Club (Umwelt) an der Kiumako weiter geführt. Im Rahmen dieses Clubs, sind wir zu einem Gelände in der Nähe der Schule gegangen, wo wir mit den Schülern zusammen Bäume gepflanzt haben. Seit ungefähr vier Jahren pflanzen die Schüler und Lehrer der Schule dort Bäume zusammen mit Volunteers und Besuchern, da Tansania ein großes Problem mit der Abholzung von Bäumen in den Bergen hat. Anschließend besprachen wir mit den Schülern, warum Bäume so wichtig sind für diese Region und ließen sie Plakate dazu erstellen. Nach dieser Reihe über Bäume und ihre Wichtigkeit, machen wir jetzt eine Reihe über Zama-Zama Kocher. Hier ist es häufig noch üblich, dass die Frauen mit Steinen über Feuer kochen. Dabei entstehen giftige Gase, die schädlich für die Gesundheit sind und auch der Verbrauch von Holz ist, bei dieser Art des Kochens sehr hoch, wodurch die Abholzung vorangetrieben wird. Der Zama-Zama Kocher neutralisiert den größten Teil der giftigen Gase und minimiert den Holzverbrauch. Während Ina, die von uns das beste Kiswahili spricht, mit der einen Hälfte der Schüler die Theorie der Kocher besprochen hat, haben Charly, Caro und Ich mit der anderen Hälfte ein paar Kocher zusammen gebaut. Anschließend haben wir mit allen Schülern zusammen noch Chai gekocht, auf den Kochern, die sie gerade zusammen gebaut hatten. In der nächsten Woche wollen wir die Reihe weiter führen um als Abschluss mit den Schülern Maandazi zu machen. Wir hoffen, dass dadurch einige der Eltern und Lehrer und vielleicht auch andere Bewohner des Dorfes auf die Kocher aufmerksam werden und es gibt sogar schon ein paar Menschen, wie der Schulleiter Mr. Kimaro, die Interesse an so einem Kocher haben. Auch unseren Englisch-Club und die Sportangebote haben wir weiter geführt. In Sport haben wir weiterhin Fußball, Volleyball und Basketball gespielt, aber wir haben auch neue Spiele ausprobiert, wie zum Beispiel Brennball und seit neuestem haben wir auch eine Tischtennisplatte. Und auch den Computerunterricht haben Caro und Ich weiter geführt, wobei wir die Schüler im Moment viel mit Paint arbeiten lassen, da sie dabei erstens, ein gutes Gefühl für die Maus bekommen und es zweitens, auch wesentlich mehr Spaß macht als einfach nur Texte abzuschreiben. Ich muss sagen dieser Unterricht macht mir fast am meistens Spaß, da man bei den Schülern die meisten Fortschritte erkennen kann. Vom schnelleren Malen der tansanischen Fahnen bis hin zum eigenständigen Speichern der Dateien. Und jetzt haben wir sogar einen neuen Beamer bekommen, was es uns ermöglicht noch intensiver mit den Schülern arbeiten zu können.

 

So gut es an der Secondary auch läuft, so schlecht läuft es an der Primary, mit der wir zurzeit noch ein paar Probleme haben. Da wir nachmittags meistens immer an der Kiumako sind, haben wir an der Primary nachgefragt, ob es möglich sei, vormittags für ein oder zwei Stunden dort hinzukommen. Allerdings ist die Schulleiterin dort neu und hat Angst, dass sie dadurch Probleme mit dem Schulministerium bekommen könnte, von unserem Gastvater Gilly wissen wir, dass es aber eigentlich kein Problem sein sollte. Also hatten wir ein ziemliches Hin und Her, da wir runter zur Schule liefen um dort unseren Stundenplan mit besagten Vormittagsstunden zu besprechen und als Antwort bekamen wir ein Nein. Zu Hause sprachen wir Gilly darauf an, der uns wiederum sagte es sei möglich und kein Problem, er würde auch nochmal anrufen und das klären. Also wieder runter zur Primary, bei der wir dann allerdings erneut ein „Nein“ zu hören bekamen. Dazu muss Ich kurz sagen, dass der Weg zur Primary 35 Minuten bergab geht und zurück das ganze wieder bergauf. Nachdem wir dieses Spiel dann einige Male hatten, sagte uns die Schulleiterin, wir könnten einen Vormittag in der Woche für 30 Minuten Sport kommen, was sich aber in Anbetracht des Laufweges nicht wirklich lohnt, da auch nicht immer sicher ist, dass unsere Clubs dort wirklich stattfinden. Deswegen wollen wir lieber mehr an der Kiumako arbeiten, und dort noch einen Musik- und einen Kunstclub anbieten.

 

 

 

Noch ein paar Worte zu Ostern: Wie auch schon zu Weihnachten hat man von Ostern hier nicht wirklich viel mit bekommen doch sehr zu unserem Glück gab es dieses Mal keinen 4h Gottesdienst, sondern nur einen ganz normalen. Den besuchten wir am Sonntag und sangen dort, sehr zu unserer Verwunderung, alle Strophen von „Oh du fröhliche“ natürlich auf Kiswahili. Ich dachte eigentlich immer, das wär ein Weihnachtslied, welches man auch nur an Weihnachten singen würdeJ.

 

 

 

Zum Abschluss hab Ich noch etwas, worüber Ich mich sehr gefreut habe. Und zwar habe Ich seit der Reise nun einen richtigen Kleiderschrank und fließendes Wasser in meinem Zimmer, auf das Ich in meinen ersten fünf Monaten hier leider verzichten musste.    

 

Liebe Grüße aus dem mittlerweile sehr regnerischen Tansania,

 

Lena       

 

0 Kommentare

Unser Zwischenseminar und die große Reise - 8700km einmal quer durch Afrika

Jetzt ist es schon mehr als einen Monat her, dass wir uns auf unsere große Reise begaben. Los ging es von Mwika aus mit dem Bus nach Dar es salaam, wo wir Lars und Marcus trafen. Der Plan war mit der TaZaRa (Tanzanian-Zambian-Railway) von Dar bis nach Kapiri Mposhi (im Zentrum von Sambia) zu fahren. Voller Vorfreude auf die bevorstehende Zugfahrt fuhren wir zum Bahnhof und wurden enttäuscht. Der heftige Regen hatte die Schienen zerstört sodass in den nächsten Tagen wohl kein Zug mehr fahren würde. Nach einigem Hin- und Herüberlegen organisierte Gilly zwei Fahrer, die uns mit Noahs zur Sambischen Grenze bringen sollten. Wir erkundeten noch ein wenig den Bahnhof und die rumstehenden Züge, aßen zu Mittag und dann ging es los. Als wir nach 21h Fahrt endlich ankamen waren wir alle doch recht müde, da man ein Noah nicht gerade als bequem bezeichnen kann und da der Fahrer nicht gewechselt wurde und die 21h 23ohne Pause durch fuhr hatten wir es uns zur Aufgabe gemacht ihn durch laute Musik und unseren wunderschönen Gesang wach zu halten. Leider mussten wir noch bis zum Abend warten bis wir endlich in den Zug steigen und vor allem bis wir uns endlich hinlegen und schlafen konnten. Am nächsten Tag stand für uns hauptsächlich Zug fahren auf dem Programm. Wir besprachen viel mit Gilly und Marcus, aßen Mittag, erkundeten den Zug, indem wir ihn mehrmals rauf und runter liefen und guckten einfach aus dem Fenster und bestaunten die Landschaft Sambias. Nachdem wir nach gut 24h Zugfahrt den Bahnhof von Kapiri Mposhi erreicht hatten ging es nochmal weitere 3h mit dem Dalla nach Lusaka. Dort gingen wir am nächsten Tag zunächst über einen afrikanischen Markt, doch da wir afrikanische Märkte auch zu genüge zu Hause in Tansania haben gingen wir zu einer großen Einkaufsmall. Wir waren echt verblüfft was es dort alles gab und gingen erstmal shoppen. Auch das Angebot im Supermarkt führte bei uns zu einer kurzen Überforderung weil es echt alles gab. Von Käse über Schokolade bis hin zu einer großen Auswahl von Shampoos und Zahnpasta.

 

Am nächsten Tag, am 7. Tag unserer Reise, fuhren wir weiter nach Livingstone. Dort haben wir uns die Stadt angeguckt und wir waren im National sowie im Eisenbahnmuseum. Doch das Highlight waren definitiv die Victoriafalls, die auf Grund von heftigen Regenfällen sehr voll waren.  Diese Regenfälle sind für Sambia bitter nötig, da es trotz der Regenzeit dort wohl sehr wenig geregnet hat wodurch die Ernten eingegangen sind und dem Land deswegen jetzt wohl eine Hungersnot bevor steht. In Livingstone trennten wir Mädels und Lars und schließlich von Gilly und Marcus die beide wieder nach Hause flogen und für uns ging es weiter nach Namibia.

 

Unser erster Stopp war Windhoek. Dort verbrachten 4 sehr schöne Tage, in denen wir das Eisenbahn- sowie das Nationalmuseum besuchten, eine Brauereiführung machten und einfach durch die Stadt liefen, die genauso gut irgendwo in Europa hätte sein können. Außerdem hatten wir auf der Busfahrt einen jungen Mann kennen gelernt, der im Armenviertel Katutura wohnt und uns zu sich einlud. Er führte uns einmal durch das ganze Viertel, welches größtenteils aus kleinen Wellblechhütten bestand, in denen die Familien meist mit mehreren Personen auf engem Raum zusammen lebten. Zu unserer großen Verwunderung hatten allerdings die meisten Leute dort ein Smartphone und unser Gastgeber hatte sogar einen großen Fachbildfernseher in seiner Wellblechhütte stehen. Anschließend fuhren wir mit dem Zug durch die Wüste nach Swakopmund an die Atlantiküste. Jetzt waren wir einmal quer durch Afrika gefahren, von Dar an der Ostküste bis nach Swakopmund an der Westküste. Swakopmund an sich war echt wunderschön, aber noch europäischer bzw. sogar deutscher als Windhoek und überall trafen wir auf Leute, die deutsch sprachen und eine ältere Frau erklärte uns sogar dass die Deutsch-Süd-Westler alle deutsch könnten. Da Swakopmund an der einen Seite ans Meer grenzt und zur anderen an die Wüste gingen wir viel schwimmen und Caro und Ich waren Quad fahren in der Wüste. Es hat echt viel Spaß gemacht die Dünen rauf und runter zu fahren. Für unsere weitere Reise mieteten wir uns ein Auto, mit dem wir in die Wüste rein fuhren. Dort übernachteten wir auf einem Campingplatz mitten in der Wüste und am nächsten Tag ging es nach Sossussvlei. Das sind rote Sanddünen die wir rauf wanderten, doch auf Grund von Zeit, Puste und Hitze schafften wir es nur fast bis ganz auf die höchste Düne, aber der Blick war trotzdem wunderschön. Zurück auf dem Campingplatz blieb dann unser Auto im Sand stecken und Irgendwann bemerkten wir, dass eine Feder gebrochen war. Zum Glück war in der Nähe eine Werkstatt, wo das Auto bis zum Abend hin so weit repariert werden konnte. Nach noch einer Nacht auf dem Campingplatz und mit einem Tag Verzögerung fuhren wir am nächsten Tag weiter nach Lüderitz, wo wir bei einem Couchsurfer unter kamen. Lüderitz ist ein recht kleines Kaff ebenfalls an der Atlantikküste, wo allerdings um 18 Uhr nur noch der Tankstellenshop auf hat. Das Highlight dort ist die Ghosttown Kolmannkopp, eine alte Diamantenstadt, die jetzt als Geisterstadt in der Wüste liegt. Die meisten Häuser dort stehen noch und man kann überall rein gehen und sich die teilweise mit Sand gefüllten Gebäude angucken. Anschließend ging es weiter nach Keetmanshoop wo wir zwischen Köcherbäumen einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachteten und eine Nacht unter freiem Himmel auf einem Campingplatz verbrachten. Nach 5 Tagen Auto-Abenteuer gaben wir das Auto schließlich in Windhoek ab und von dort aus fuhren wir mit einem Minibus in den Norden Botswanas nach Shakawe um zwei Jungs, Nick und Till, von unserer Organisation zu besuchen. Die beiden arbeiten an einer Schule für Jungs aus schwierigen Verhältnissen. Wir verbrachten dort 3 schöne Tage an denen wir beim Sand holen sowie beim Steine machen halfen und abends am Okavango River saßen (Wir haben sogar 2 Krokodile gesehen). In Shakawe teilte sich unsere Gruppe: Inke, Laura und Lars machten sich auf Richtung Simbabwe, von dort aus wollten sie durch Mosambique und Malawi zurück nach Tansania reisen. Und Ina, Charly, Caro und Ich fuhren weiter durch Botswana nach Maun. Hier muss Ich euch kurz von unserer „Flussüberquerung“ berichten. Von den Jungs aus muss man nämlich erstmal mit einer Fähre über den Okavango River um in die nächste Stadt zu kommen, wo auch die Busse fahren. Als wir an der Fähre ankamen war diese allerdings überhitzt und konnte erstmal nicht weiter fahren. Uns wurde zwar gesagt in 2h würde sie wieder fahren – die 2h hätten wir auch noch gewartet – aber es kam ein Mann zu uns der meinte, die würde heute gar nicht mehr fahren, aber er habe ein Boot mit dem ein Mitarbeiter von ihm uns rüber fahren könnte. Also gingen wir mit ihm und sein Boot war eigentlich mehr eine Nussschale aus Blech, aber wir mussten ja irgendwie über den Fluss kommen. Als wir grade ablegten sagte der Mann noch zu uns, jetzt wäre es nicht mehr seine Sache, ob wir von einem Krokodil oder Hippo gefressen werden. Darüber mussten wir kurz schmunzeln, doch wir sind trotz aller Späße gut auf der anderen Seite angekommen. In Maun blieben wir drei Tage in einem Backpackers und erholten uns einfach von unserer doch recht anstrengenden Reise. An einem Tag waren wir noch Reiten im Okavango Delta, was riesig viel Spaß gemacht hat. Anschließend stand uns noch eine anstrengende Nachtfahrt bevor, auf der wir  kurz mit dem Bus hängen blieben, weil ein Reifen eierte. Doch entgegen unserer Erwartung – wir hatten schon die Spielkarten rausgeholt und uns auf ein langes Warten auf der Landstraße eingestellt – ging es nach schon einer Stunde weiter nach Gaborone. Dort hatten wir noch eine Zwischenübernachtung bevor wir nach 4 Wochen Reise wieder zurück nach Daressalam flogen und von dort aus ging es mit dem Bus wieder nach Hause.

Es war eine echt wunderschöne Reise auf der wir viel gesehen und erlebt haben, aber jetzt bin ich auch froh wieder zu Hause in Uuwo zu sein und voller Freude in die zweite Hälfte meines Freiwilligendienstes zu starten.

 

Liebe Grüße aus Tansania

 

Eure Lena

 

0 Kommentare