Rückkehr in den Arbeitsalltag

Hallo Ihr Lieben,

 

Nachdem wir von unserer großen Reise im Februar wieder gekommen sind, fing schnell unser Arbeitsalltag wieder an. Wir gingen in den Kindergarten und dort lasen wir den Kindern Geschichten vor, sprangen Seil, schaukelten und spielten Spiele. Einmal nahmen wir auch ein großes Schwungtuch mit, von dem die Kinder sehr begeistert waren allerdings muss man bei dem Tuch aufpassen, dass sich die Kinder darin nicht einwickeln und gegenseitig wehtun. Auch wenn die 30 bis 40 Kinder im Kindergarten echt anstrengend sein können, bleiben wir meistens zwei bis drei Stunden, in denen auch wir viel Spaß haben.

 

Außerdem haben wir den „Mazingira“- Club (Umwelt) an der Kiumako weiter geführt. Im Rahmen dieses Clubs, sind wir zu einem Gelände in der Nähe der Schule gegangen, wo wir mit den Schülern zusammen Bäume gepflanzt haben. Seit ungefähr vier Jahren pflanzen die Schüler und Lehrer der Schule dort Bäume zusammen mit Volunteers und Besuchern, da Tansania ein großes Problem mit der Abholzung von Bäumen in den Bergen hat. Anschließend besprachen wir mit den Schülern, warum Bäume so wichtig sind für diese Region und ließen sie Plakate dazu erstellen. Nach dieser Reihe über Bäume und ihre Wichtigkeit, machen wir jetzt eine Reihe über Zama-Zama Kocher. Hier ist es häufig noch üblich, dass die Frauen mit Steinen über Feuer kochen. Dabei entstehen giftige Gase, die schädlich für die Gesundheit sind und auch der Verbrauch von Holz ist, bei dieser Art des Kochens sehr hoch, wodurch die Abholzung vorangetrieben wird. Der Zama-Zama Kocher neutralisiert den größten Teil der giftigen Gase und minimiert den Holzverbrauch. Während Ina, die von uns das beste Kiswahili spricht, mit der einen Hälfte der Schüler die Theorie der Kocher besprochen hat, haben Charly, Caro und Ich mit der anderen Hälfte ein paar Kocher zusammen gebaut. Anschließend haben wir mit allen Schülern zusammen noch Chai gekocht, auf den Kochern, die sie gerade zusammen gebaut hatten. In der nächsten Woche wollen wir die Reihe weiter führen um als Abschluss mit den Schülern Maandazi zu machen. Wir hoffen, dass dadurch einige der Eltern und Lehrer und vielleicht auch andere Bewohner des Dorfes auf die Kocher aufmerksam werden und es gibt sogar schon ein paar Menschen, wie der Schulleiter Mr. Kimaro, die Interesse an so einem Kocher haben. Auch unseren Englisch-Club und die Sportangebote haben wir weiter geführt. In Sport haben wir weiterhin Fußball, Volleyball und Basketball gespielt, aber wir haben auch neue Spiele ausprobiert, wie zum Beispiel Brennball und seit neuestem haben wir auch eine Tischtennisplatte. Und auch den Computerunterricht haben Caro und Ich weiter geführt, wobei wir die Schüler im Moment viel mit Paint arbeiten lassen, da sie dabei erstens, ein gutes Gefühl für die Maus bekommen und es zweitens, auch wesentlich mehr Spaß macht als einfach nur Texte abzuschreiben. Ich muss sagen dieser Unterricht macht mir fast am meistens Spaß, da man bei den Schülern die meisten Fortschritte erkennen kann. Vom schnelleren Malen der tansanischen Fahnen bis hin zum eigenständigen Speichern der Dateien. Und jetzt haben wir sogar einen neuen Beamer bekommen, was es uns ermöglicht noch intensiver mit den Schülern arbeiten zu können.

 

So gut es an der Secondary auch läuft, so schlecht läuft es an der Primary, mit der wir zurzeit noch ein paar Probleme haben. Da wir nachmittags meistens immer an der Kiumako sind, haben wir an der Primary nachgefragt, ob es möglich sei, vormittags für ein oder zwei Stunden dort hinzukommen. Allerdings ist die Schulleiterin dort neu und hat Angst, dass sie dadurch Probleme mit dem Schulministerium bekommen könnte, von unserem Gastvater Gilly wissen wir, dass es aber eigentlich kein Problem sein sollte. Also hatten wir ein ziemliches Hin und Her, da wir runter zur Schule liefen um dort unseren Stundenplan mit besagten Vormittagsstunden zu besprechen und als Antwort bekamen wir ein Nein. Zu Hause sprachen wir Gilly darauf an, der uns wiederum sagte es sei möglich und kein Problem, er würde auch nochmal anrufen und das klären. Also wieder runter zur Primary, bei der wir dann allerdings erneut ein „Nein“ zu hören bekamen. Dazu muss Ich kurz sagen, dass der Weg zur Primary 35 Minuten bergab geht und zurück das ganze wieder bergauf. Nachdem wir dieses Spiel dann einige Male hatten, sagte uns die Schulleiterin, wir könnten einen Vormittag in der Woche für 30 Minuten Sport kommen, was sich aber in Anbetracht des Laufweges nicht wirklich lohnt, da auch nicht immer sicher ist, dass unsere Clubs dort wirklich stattfinden. Deswegen wollen wir lieber mehr an der Kiumako arbeiten, und dort noch einen Musik- und einen Kunstclub anbieten.

 

 

 

Noch ein paar Worte zu Ostern: Wie auch schon zu Weihnachten hat man von Ostern hier nicht wirklich viel mit bekommen doch sehr zu unserem Glück gab es dieses Mal keinen 4h Gottesdienst, sondern nur einen ganz normalen. Den besuchten wir am Sonntag und sangen dort, sehr zu unserer Verwunderung, alle Strophen von „Oh du fröhliche“ natürlich auf Kiswahili. Ich dachte eigentlich immer, das wär ein Weihnachtslied, welches man auch nur an Weihnachten singen würdeJ.

 

 

 

Zum Abschluss hab Ich noch etwas, worüber Ich mich sehr gefreut habe. Und zwar habe Ich seit der Reise nun einen richtigen Kleiderschrank und fließendes Wasser in meinem Zimmer, auf das Ich in meinen ersten fünf Monaten hier leider verzichten musste.    

 

Liebe Grüße aus dem mittlerweile sehr regnerischen Tansania,

 

Lena       

 

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